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Eine ,,Königshube’’ in ,,villa Eglisfeld’’ wird zwischen 1094 und 1122 erwähnt. Das Patrozinium St. Burkard und der erst nach 1260 dem Bamberger Domkapitel überlassene Würzburger Zehnt in Oberailsfeld weist auf eine frühe Gründung von Würzburg vor der Errichtung des Bistums Bamberg im Jahre 1007 hin. Noch 1303 besaß der Bischof von Würzburg Lehensrechte in Oberailsfeld. Am 27. Januar 1474 wurde Oberailsfeld, das bis dahin Filiale von Kirchahorn gewesen war, zur selbststandigen Pfarrei erhoben. Am 8. Mai 1608 traten Georg Werner und Wolf Wilheln von und zu Rabenstein ihre Patronatsrechte der seit 1566 mit luthrischen Prädikanten besetzten Pfarrei an den Bamberger Bischof ab.
1608 / 09 errichtete der Bamberger Baumeister Paulus Keit eine neue Kirche, die 1613 mit drei Altären zu Ehren des hl. Burkard, der Muttergottes und des hl. Sebastian geweiht wurde. Die jetztige Kirche wurde 1769 / 70 unter Pfarrer Johann Bartholomäus Schlör von Grund auf neu erbaut. Am 25.01.1768 schickte der Pfarrer dem Vikariat einen nach Gutachten des Kronacher Maurermeister Martin Mayer eineingerichteten Riß mit einem Kostenvoranschlag des für die Bauausführung vorgesehenen Maurermeisters Wenzeslaus Schwesner aus Waischenfeld ein. An Stelle des vorgesehenen Fasadenturmes verlangte das Vikariat ein völlig freies Portal und einem proportionierten Turm auf dem Langhausdach nach dem Vorbild von St. Getreu in Bamberg. Nach dem daraufhin abgeänderten Riß wurde am 28. Juli 1768 mit Schwesner und dem Zimmermeister Conrad Neuner von Heroldsberg bei Waischenfeld der Akkord geschlossen.

St. Burkard Oberailsfeld
Zur Geschichte und Baugeschichte
(Aus den Buch ,,Kunstdenkmäler von Oberfranken’’)
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Anfangs 1769 wurde mit dem Bau, der etwas nördlich des Geländes der alten Kirche zu stehen kam, begonnen. Im Juli 1770 war noch der hölzerne Dachreiter auszumauern und zu verblenden. Die Turmknopfurkunde nennt neben Weneslaus Schwesner den Zimmermeister Johann Neuner aus Köttweinsdorf ( entgegen dem Akkord von 1769 ) und den Bamberger Schieferdeckmeister Matthäus Drescher als ausführende Handwerker. Die Sandsteinquader lieferte die Gemeinde, die harten Felssteine wurden in der Nähe der Kirche gebrochen, das Bauholz aus dem Volsbacher Revier stiftete die Bamberger Regierung. Die Baukosten betrugen 10324 fl.rh. und wurden teils aus der Kapellenstiftung Rabeneck , teils durch Kapitalaufnahmen gedeckt.

Weihe der Kirche am 20. August 1780 durch den Bamberger Bischof Adam Beer.

1888 umfassende Restaurierung, 1934 / 36 Innenrestaurierung,
Restaurierung 1968 / 69.
Innenrestaurierung 2005 / 06
Betrachtung der Pfarrkirche St. Burkard Oberailsfeld
von Peter Klamt, Pfarrer in Oberailsfeld von 1985 bis 2000
Betritt man die Pfarrkirche Oberailsfeld durch das Hauptportal, so fällt als erstes der Blick auf den prächtigen Hochaltar des späten Barock. Es lohnt sich, einen Platz in den Bankreihen zu nehmen und genauer zu schauen.

Über dem Hochaltar fällt zunächst eine Dreifaltigkeitsdarstellung ins Auge, die die Nähe der Dreifaltigkeitskirche Gößweinstein deutlich macht. Der dreifaltige Gott thront über allem. Von IHM geht alles aus, zu IHM strebt alles hin. Ihm dienen die Engel. Sie bringen Weihrauchopfer dar, wie in der Offenbarung des Johannes beschrieben:
 


”Und ein anderer Engel kam und trat mit einer goldenen Räucherpfanne an den Altar; ihm wurde viel Weihrauch gegeben, den er auf dem goldenen Altar vor dem Thron verbrennen sollte, um so die Gebete aller Heiligen vor Gott zu bringen. Aus der Hand des Engels stieg der Weihrauch mit den Gebeten der Heiligen zu Gott empor.” (Offb 8, 3-4).
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Das große Altarbild zeigt den heiligen Bischof Burkard (+754),den ersten Bischof von Würzburg, den Patron der Pfarrei und der Kirche. Das Patrozinium deutet darauf hin, daß die Kirche und der Ort ursprünglich wohl zum Bistum Würzburg gehörten. Vermutlich gab es schon Anfang des 9.Jahrhunderts eine Ansiedlung, wenn auch erste urkundliche Erwähnungen von Oberailsfeld erst im Jahr 1094 datierbar sind. Noch im 12. Jahrhundert ist der Zehnt an Würzburg zu entrichten.
Burkard selbst war ein Gefährte des heiligen Bonifatius der ihn zum Bischof von Würzburg einsetzte. Seine Aufgabe bestand vor allem darin, das neu gegründete Bistum aufzubauen und zu festigen. Von Würzburg aus wurden die östlichen Völker (Slawen) missioniert.
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Verbundenheit mit der Geschichte zeigen auch die beiden Heiligenfiguren rechts und links des Altarbildes. Der heilige Kaiser Heinrich (links) ist mit seiner Gemahlin Kunigunde (rechts) Gründer des Bistums Bamberg, das er u. a. auch vom Würzburger Bischof “abgerungen” hat ( wie die Geschichte erzählt, durch kniefälliges Bitten! ). Die spätbarocken Figuren zeigen das Kaiserpaar als Fürsten, die ihr Zepter darreichen, Zeichen für das demütige Ausüben ihres Standes. Die Pflugschar zu Füßen der hl. Kunigunde spielt auf die Legende ihres Treuebeweises an: des Ehebruchs bezichtigt, mußte sie über glühende Pflugscharen barfuß gehen ohne sich zu verletzen.
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Nachdem Oberailsfeld am 27.01.1474 selbststandige Pfarrei geworden war, gehörte sie auch zum Bistum Bamberg zunächst unter den Patronatsherren der Rabensteiner, die nach den Wirren und Kämpfen der Reformation und Gegenreformation im Jahr 1608 in einem Vertrag mit dem Fürstbischof von Bamberg auf das Patronat verzichteten. Verständlich, daß da beim Neubau der Oberailsfelder Kirche 1769 - 1780 besonders der Bamberger Bistumsgründer gedacht wurde, um die Verbundenheit mit dem Bamberger Fürstbischof zu unterstreichen
Doch auch die Verbundenheit zu den Rabensteinern wird in Figuren deutlich. Der Neubau der Kirche wurde zum großen Teil aus der Rabeneck´schen Stiftung finanziert. Rabeneck aber gehörte mit seiner alten Burgkapelle den Rabensteinern. Der Patron der Rabenecker Kapelle ist der heilige Bartholomäus, der auch in der Oberailsfelder Pfarrkirche als freistehende Heiligenfigur auf der linken Seite zu sehen ist. (Bild links)
Hoch über dem Ailsbachtal, von Kirchahorn aus kommend gut sichtbar, steht an der Stelle der ehemaligen Burg derer von Ahorn die evangelische Klaussteinkapelle, nur ein paar hundert Meter von der Burg Rabenstein entfernt. Auf dieses Patrozinium (Klaus = Nikolaus) bezieht sich die rechte freistehende Figur des hl. Bischofs Nikolaus von Myra. (Bild rechts)
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So zeigt allein schon die Darstellung des Hochaltars tiefe Bezüge zur Pfarrei und der Geschichte des Ortes. Man will der Heiligen gedenken, die hier im Laufe der Geschichte besonders verehrt wurden. Die Figuren sind so angeordnet, daß der Mittelpunkt der Tabernakel ist, der Aufbewahrungsort der Eucharistie. Auf Christus - gegenwärtig im Sakrament - weisen alle Heiligen hin. Mit IHM und durch IHN bringen sie die Gebete der Gläubigen zu Gott-Vater, der über allem thront.
Der gesamte Chorraum ist mit reichem Stuck verziert: der Ort des Allerheiligsten ist eben auch am schönsten gestaltet. Zwei große Fenster geben dem Altarraum gutes Licht, die Dreifaltigkeitsdarstellung wird durch ein kleines rundes Fenster dahinter noch indirekt beleuchtet.
“ Der Herr ist mein Licht und Heil” (Ps 27,1 )
Wenden wir uns jetzt den Seitenaltären zu. Der linke Seitenaltar wird geprägt von einer spätgotischen Madonna, vielleicht eine aus der vorherigen Kirche übernommenen Figur. Flankiert wird Maria von ihren Eltern, links dem heiligen Joachim, rechts Anna, das Kind Maria an der Hand haltend. Maria die ihr “Ja” zu Gottes Heilsplan gesagt hat, wird in der katholischen Kirche besonders verehrt. Daß ihre Eltern mit dargestellt werden, die nur legendenhaft überliefert sind, will wohl darauf hinweisen, daß “Heiligkeit” auch mit Erziehung und Überlieferung zu tun hat. (Bild links)
Auf dem rechten Seitenaltar ist der heilige Märtyrer Sebastian die Hauptfigur, dargestellt als von Pfeilen Durchbohrter. Der Legende nach soll er, als er sich öffentlich zum Christentum bekannte, durch Pfeile hingerichtet werden, überlebte aber. Da er sich auch weiter zum Christentum bekannte, wurde er nach seiner Genesung erschlagen. Der hl. Sebastian wurde vor allem in Pestzeiten besonders verehrt und gilt als “Pestheiliger”. In Oberailsfeld wird bis heute der 20. Januar als Tag des hl. Sebastian besonders feierlich begangen. Wir bringen damit zum Ausdruck, daß wir das Gelöbnis unserer Vorfahren, ihn besonders zu verehren, wenn die Pest vorrübergeht, auch heute noch hochhalten. Außerdem wird er als Patron der Schützen in unserer Schützengilde “Sieghardtor Köttweinsdorf ” hoch geehrt, die ihn auch auf ihrer Fahne mit abbilden ließ.
Die beiden “Apostelfürsten “ Petrus (links) und Paulus (rechts) bilden die beiden Nebenfiguren. Petrus , dem von Jesus die Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden (MT16,9), wird mit Schlüsseln dargestellt, Paulus , der “mit scharfem Schwert” das Evangelium verkündigte, entprechend mit Schwert und Buch. (Bild oberhalb rechts)
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Neben dem rechten Seitenaltar erhebt sich eine prächtig ausgestaltete Kanzel, die heute allerdings nicht mehr benutzt wird. Als ürsprünglicher Ort der Verkündigung ist der Kanzelkorb mit den Evangelisten geschmückt. Der Kanzeldeckel wird geziert mit Engeln, die die Symbole der Kardinaltugenden tragen. Über dem Kanzeldeckel bläst der Engel Posaune zum Jüngsten Gericht (vgl. Offb 10,7 und 11,15). Von hier aus sollen die Tugenden gelehrt und verkündet werden. Alle Verkündigung weist hin auf die “Endzeit”, die Erlösung bei Gott. Die kleine Taube im Inneren des Kanzeldeckels weist darauf hin, daß der Prediger immer wieder um den Heiligen Geist, dessen Symbol eine Taube ist, beten muß. (Bild rechts)
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Der Kanzel gegenüber ist ein großes Kreuz angebracht.(Bild links ) Es darf als ein Kunstwerk besonderer Art betrachtet werden, stammt es doch von dem berühmten Ebermannstädter Holzschnitzer Friedrich Theiler (geb.1748). Es erinnert an Jesu Christi Tod,

die Marienfigur ( Schmerzensmutter ) darunter mit dem durch das Herz Mariens gehende Schwert an das Leid, das Maria getragen hat und an das Wort des greisen Simeon:
“Dieser ist dazu bestimmt, daß in Israel viele durch ihn zu Falle kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen”. (Lk 2,34.35)
Die Kirche ist noch mit einer weiteren Mariendarstellung ausgeschmückt, der gegenüber eine Darstellung des heiligen Josef angebracht ist.
Nach dem ersten Fenster links ist noch eine Darstellung des Bauernpatrons, des heiligen Wendelin, der vor allem in der ursprünglich ausschließlich bäuerlichen Bevölkerung sehr viel Verehrung fand.
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Die Bilder sind noch aus der Zeit vor der letzten Renovierung und werden in Kürze durch aktuelle Bilder ersetzt:
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